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Wie Sie Ihre Kreativität im Job fördern


In der heutigen schnelllebigen Arbeitswelt wird Kreativität oft als eine angeborene, mysteriöse Gabe missverstanden, die nur wenigen Auserwählten wie Künstlern oder Erfindern vorbehalten ist. Doch diese Annahme ist längst überholt. Kreativität ist keine Magie, sondern eine erlernbare Fähigkeit, die in jedem von uns schlummert. Sie ist der Schlüssel zu Problemlösungen, Innovation und persönlichem sowie beruflichem Wachstum. Ein Mangel an Kreativität führt zu Stillstand, während ihre Förderung neue Wege öffnet – sei es in der Entwicklung eines Produkts, der Optimierung eines Prozesses oder der Kommunikation mit Kunden.

Dieser Artikel beleuchtet, wie Sie Ihre eigene Kreativität systematisch fördern und ein Umfeld schaffen können, in dem innovative Ideen nicht nur erlaubt, sondern aktiv ermutigt werden. Wir werden uns sowohl mit den persönlichen Gewohnheiten als auch mit den äußeren Faktoren im Arbeitsumfeld beschäftigen, die Kreativität entfachen können.


Die Mythen der Kreativität entlarven

Bevor wir uns den praktischen Schritten widmen, müssen wir uns von zwei grundlegenden Mythen verabschieden.

Mythos 1: Kreativität ist eine Begabung. Viele glauben, man sei entweder kreativ geboren oder eben nicht. Doch die Forschung zeigt, dass Kreativität vielmehr eine Fähigkeit ist, die durch Übung, Neugier und die richtige Umgebung gefördert wird. Der erste Schritt zur Entfaltung Ihrer Kreativität besteht darin, an Ihre eigene Fähigkeit zu glauben und sie als einen Muskel zu betrachten, der trainiert werden muss.

Mythos 2: Kreativität entsteht in der Isolation. Die Idee vom einsamen Genie, das in einem Dachgeschoss die Welt verändert, ist romantisch, aber selten realistisch. Die meisten bahnbrechenden Ideen entstehen aus der Zusammenarbeit, dem Austausch von Perspektiven und der Verbindung unterschiedlicher Wissensgebiete. Kreativität ist oft ein kollektiver Prozess.


Das Umfeld schaffen: Wie Unternehmen Kreativität fördern

Ein kreatives Umfeld ist die Grundlage für jeden kreativen Durchbruch. Unternehmen und Führungskräfte haben hier eine entscheidende Rolle.

1. Psychologische Sicherheit aufbauen. Mitarbeiter müssen das Gefühl haben, Ideen äußern zu können, ohne Angst vor Kritik oder Spott. Ein offenes, nicht-wertendes Klima, in dem Fehler als Lernchancen und nicht als Scheitern angesehen werden, ist essenziell. Führungskräfte sollten selbst mit gutem Beispiel vorangehen, indem sie eigene Unsicherheiten teilen und Risikobereitschaft loben.

2. Zeit für kreative Arbeit einräumen. Innovation entsteht nicht unter Termindruck. Geben Sie Teams Freiräume, um sich abseits des Tagesgeschäfts mit neuen Ideen zu beschäftigen. Berühmte Beispiele wie Googles „20-Prozent-Regel“, bei der Mitarbeiter 20 Prozent ihrer Arbeitszeit für persönliche Projekte nutzen konnten, zeigen, wie wichtig unstrukturierte Zeit für die Entstehung von Innovationen ist. Auch wenn eine starre Regel nicht immer umsetzbar ist, kann das Einräumen von "kreativen Nachmittagen" oder "Ideen-Sprints" Wunder wirken.

3. Vielfalt als Quelle der Inspiration nutzen. Ein diverses Team aus Menschen mit unterschiedlichen kulturellen Hintergründen, Altersgruppen, Erfahrungen und Fachkenntnissen ist eine unerschöpfliche Quelle für neue Ideen. Verschiedene Perspektiven führen zu Reibung, und aus dieser Reibung entstehen oft die besten Lösungen.

4. Experimente ermöglichen. Fördern Sie eine Kultur des Experimentierens. Statt einen perfekten Prototyp zu erwarten, ermutigen Sie Ihre Mitarbeiter, mit „Minimum Viable Products“ (MVPs) zu starten, schnell Feedback einzuholen und iterativ zu verbessern. Scheitern ist nicht das Ende, sondern ein unvermeidlicher Teil des Lernprozesses.


Persönliche Gewohnheiten: Wie Sie Ihre eigene Kreativität freisetzen

Neben einem unterstützenden Umfeld gibt es zahlreiche Techniken, die jeder von uns im Alltag anwenden kann.

1. Suchen Sie nach neuer Inspiration. Die besten Ideen entstehen oft, wenn wir scheinbar unzusammenhängende Konzepte miteinander verbinden. Lesen Sie Bücher außerhalb Ihres Fachgebiets, besuchen Sie Ausstellungen, reisen Sie an neue Orte oder unterhalten Sie sich mit Menschen aus anderen Branchen. Füttern Sie Ihr Gehirn kontinuierlich mit neuen Informationen.

2. Machen Sie Pausen und geben Sie Ihrem Gehirn Raum. Kreativität geschieht oft im Unterbewusstsein. Die "Aha-Momente" haben wir nicht am Schreibtisch, sondern unter der Dusche, beim Spaziergang oder im Fitnessstudio. Planen Sie bewusst Pausen ein, um Ihrem Geist die Möglichkeit zu geben, die gesammelten Informationen im Hintergrund zu verarbeiten.

3. Führen Sie ein Ideen-Tagebuch. Halten Sie alle Ihre Gedanken, Skizzen und Beobachtungen in einem Notizbuch fest. Egal wie verrückt oder unbrauchbar eine Idee zunächst erscheinen mag – schreiben Sie sie auf. Diese Sammlung von Gedanken kann später die Grundlage für einen genialen Geistesblitz sein.

4. Wenden Sie Brainstorming-Techniken an. Es gibt eine Vielzahl bewährter Methoden, um den kreativen Fluss anzuregen. Probieren Sie zum Beispiel:

  • Mind Mapping: Visualisieren Sie Ihre Gedanken, um neue Verbindungen zu finden.

  • SCAMPER-Methode: Stellen Sie Fragen wie: Substitute (Ersetzen), Combine (Kombinieren), Adapt (Anpassen), Modify (Modifizieren), Put to another use (Anderweitig nutzen), Eliminate (Eliminieren), Reverse (Umkehren).

  • Six Thinking Hats: Betrachten Sie ein Problem aus sechs verschiedenen, vordefinierten Perspektiven (Gefühle, Fakten, Optimismus, Pessimismus, Kreativität, Kontrolle).


Herausforderungen überwinden

Der Weg zur Kreativität ist nicht immer einfach. Es gibt Hindernisse, die wir überwinden müssen:

  • Die Angst vor dem Scheitern: Viele gute Ideen werden nie umgesetzt, weil die Angst vor Misserfolg zu groß ist. Akzeptieren Sie, dass jeder kreative Prozess auch Rückschläge mit sich bringt.

  • Perfektionismus: Das Streben nach Perfektion kann Kreativität lähmen. Starten Sie mit einer unvollkommenen Idee und verbessern Sie sie auf dem Weg.

  • Die Last der Routine: Der menschliche Geist liebt Gewohnheiten. Brechen Sie bewusst aus Ihrer Routine aus, um neue Denkweisen zu fördern. Nehmen Sie einen anderen Weg zur Arbeit oder probieren Sie eine neue Aufgabe aus.



Kreativität im Job ist kein Luxus, sondern eine Notwendigkeit. Sie ist ein wesentlicher Bestandteil von Problemlösung, Wachstum und Innovation. Die Förderung von Kreativität erfordert eine duale Strategie: Sie beginnt mit dem Aufbau eines sicheren und inspirierenden Arbeitsumfelds und wird durch die persönlichen Gewohnheiten und die Neugier jedes Einzelnen komplettiert. Indem wir die Mythen über Kreativität hinter uns lassen und uns aktiv der Entfaltung unseres kreativen Potenzials widmen, können wir nicht nur unsere eigenen Karrieren, sondern auch den Erfolg unseres Unternehmens vorantreiben. Seien Sie mutig, seien Sie neugierig und lassen Sie die Ideen fließen.