Mindestens einen Jobwechsel haben wohl die meisten von uns bereits hinter sich. Nach drei bis fünf, spätestens jedoch nach sieben Jahren, ist es normal, über einen Wechsel nachzudenken. Die Gründe dafür können vielfältig sein: der Wunsch nach einer neuen Herausforderung, lange Fahrtwege, ein Umzug, eine Kündigung durch Vorgesetzte oder Mitarbeiter oder schlicht Unzufriedenheit mit der Arbeit. Um nicht vom Regen in die Traufe zu kommen, sollte der Jobwechsel gut überlegt sein. Stellen Sie sich folgende Fragen:
Was stört Sie an Ihrem jetzigen Job am meisten?
Was soll im neuen Job unbedingt besser sein?
Was sind Ihre Prioritäten und Ziele?
So gelingt der Jobwechsel
Studien zufolge denken 55 % der Deutschen gelegentlich über einen Jobwechsel nach, 16 % sind aktiv auf Jobsuche. Wenn Sie den Entschluss gefasst haben, ist der erste Schritt eine Checkliste mit den oben genannten Punkten. Danach können Sie gezielt nach einem neuen Job suchen.
Nützliche Tipps zur Bewerbung, die Erstellung eines Lebenslaufs und die Vorbereitung auf ein Vorstellungsgespräch finden Sie in unserem MyJobsi.de Ratgeber. Bevor Sie im alten Job kündigen, informieren Sie sich über Ihre Kündigungsfrist und andere vertragliche Pflichten. Wenn das Unternehmen Ihre Weiterbildung (Schulungen, Kurse etc.) bezahlt hat, kann es sein, dass Sie einen Teil der Kosten zurückzahlen müssen.
Kündigen Sie erst, wenn Sie einen unterschriebenen Arbeitsvertrag oder zumindest eine schriftliche Zusage haben! So vermeiden Sie, am Ende ohne Arbeit dazustehen. Und denken Sie daran: Auch bei einer Kündigung sollten Sie stets höflich bleiben. Lassen Sie all die unfairen Dinge oder emotionalen Belastungen hinter sich und trennen Sie sich im Guten. Ein guter Eindruck ist Ihr Ziel. Bedanken Sie sich bei Ihrem Chef und Ihren Kollegen für die gute Zusammenarbeit. Vielleicht möchten Sie sogar eine Abschiedsfeier schmeißen.
Gekündigt? Fehler, die Sie vermeiden sollten
Nun ist der neue Vertrag unterschrieben, und die Freude auf den neuen Job ist groß. Doch da ist diese seltsame Übergangszeit. Soll man den Namen des neuen Arbeitgebers verraten? Und soll man den Chef um Feedback, ein Zeugnis oder Referenzen bitten? Wie gelingt Ihnen ein eleganter Abgang?
Wer den Job wechselt, tut dies selten von heute auf morgen. Meist gilt es, die oft dreimonatige Kündigungsfrist zu überstehen. Gerade wenn das Verhältnis zwischen Arbeitnehmer und Arbeitgeber angespannt ist, kann das schwierig werden. Sich krankzumelden, ist keine gute Lösung, raten Karriereexperten. Besser ist es, weiterhin professionell zu arbeiten und diesen Lebensabschnitt mit Stil und Würde zu beenden. Wenn Sie im Guten gehen, können Sie sich immer wieder melden. Oft benötigen Sie später noch etwas von Ihrem alten Arbeitgeber, sei es für das Finanzamt oder für den neuen Arbeitgeber.
Häufiger Jobwechsel – problematisch oder sinnvoll?
Patchwork-Lebensläufe werden in Deutschland immer mehr zur Normalität. Diese Entwicklung macht vielen Menschen Angst, da sie sich nach finanzieller Sicherheit und Routine sehnen. Experten bewerten diesen Trend jedoch positiv: Sie empfehlen, spätestens alle fünf bis sieben Jahre den Job oder sogar den Arbeitgeber zu wechseln.
Jeder Job unterliegt einem Zyklus, der in sieben Phasen abläuft.
Phase des Enthusiasmus: Ein neuer Job – alles ist großartig!
Phase der Wehmut: Die Realität holt Sie ein, und es kommen erste Zweifel auf. Habe ich die richtige Entscheidung getroffen?
Phase der Gewöhnung und des Einlebens: Sie knüpfen neue Freundschaften und übernehmen neue Aufgabenbereiche. Diese Phase der Höchstleistung kann bis zu einem Jahr dauern, in der Sie hoch motiviert sind.
Phase der Stabilität: Nach dem ersten Jahr fühlen Sie sich am Arbeitsplatz anerkannt. Sie kennen sich bestens aus, und Kollegen holen sich bei Ihnen Ratschläge.
Phase der Bestleistung: Sie sind etabliert, arbeiten routiniert und fühlen sich wohl. Der Höhepunkt ist erreicht. Doch was kommt dann?
Wie in einem klassischen Drama folgt nach dem Höhepunkt die Retardation. Diese Phase setzt bei jedem anders ein, meist nach vier bis sieben Jahren, je nach Person und Job. Ein Verkäufer wird den Job vielleicht öfter wechseln als ein Steuerberater. Das ist der richtige Zeitpunkt für einen Arbeitgeberwechsel. Viele Menschen schrecken jedoch vor Veränderungen zurück und ziehen noch die siebte Phase durch: die Abwärtsspirale. Unzufriedenheit führt zu Reibungen, Streitpunkten und das Ende ist unvermeidlich. Betrachten Sie daher einen Jobwechsel als Chance und nicht als Risiko!
Positive Aspekte eines Jobwechsels
Natürlich hat jede Medaille zwei Seiten. Die positiven Punkte eines Jobwechsels überwiegen jedoch oft:
Persönliche und berufliche Weiterentwicklung: Sie lernen neue Fertigkeiten und entwickeln sich weiter.
Aktualität: Sie bleiben auf dem Laufenden und erlernen neues Fachwissen.
Neue Herausforderungen: Sie trainieren Ihre Hard- und Soft Skills und bleiben flexibel.
Neue Perspektiven: Die "Betriebsblindheit" weicht neuen Sichtweisen und Ansätzen zur Problemlösung.
Aufgewerteter Lebenslauf: Solange der Lebenslauf einen roten Faden erkennen lässt, wertet jeder Jobwechsel ihn auf.
Aufbau eines Netzwerks: Sie knüpfen neue Kontakte und bauen sich ein berufliches Netzwerk auf.
Was Arbeitgeber tun können, damit Angestellte bleiben
Häufige Gründe für den Jobwechsel sind oft mit hohen Kosten für Unternehmen verbunden. Wenn Mitarbeiter in Ihrer Firma oft wechseln, d.h. die Fluktuation hoch ist, sollten Sie Maßnahmen ergreifen. Denn jeder Mitarbeiterwechsel kostet in Deutschland viel Geld. Sie müssen Stellenanzeigen schalten, Recruiter beauftragen und Zeit investieren.
Die Fluktuation von Personal, also das Ausscheiden von Mitarbeitern aus einem Unternehmen, sollten Sie aktiv entgegensteuern. Betrachten Sie Ihr Unternehmen wie ein Arzt. Untersuchen Sie diese Aspekte aus Sicht Ihrer Mitarbeiter:
Gehalt
Karriere
Arbeitsbedingungen
Organisation der Arbeit
Mezilidské vztahy a týmový duch
Arbeitsklima
Führung und Management
Unternehmenskultur