Eine Kündigung, sei es durch den Arbeitgeber oder in gegenseitigem Einvernehmen, kann im Lebenslauf eine Lücke hinterlassen und bei vielen Bewerbern Unsicherheit auslösen. Wie soll man diesen Umstand im Bewerbungsgespräch oder im Anschreiben erklären? Viele befürchten, dass eine Kündigung als negatives Zeichen gewertet wird.
In diesem Artikel zeigen wir Ihnen, wie Sie eine Kündigung selbstbewusst und professionell kommunizieren. Denn richtig präsentiert ist sie kein Makel, sondern eine Chance, Ihre Widerstandsfähigkeit und Ihre Zukunftsorientierung zu demonstrieren.
Bevor Sie auch nur ein Wort tippen, ist es entscheidend, Ihre eigene Einstellung zu ändern. Eine Kündigung, die nicht von Ihnen ausging, ist in den meisten Fällen keine persönliche Niederlage. In der dynamischen Arbeitswelt sind betriebsbedingte Kündigungen, Umstrukturierungen oder Standortschließungen alltäglich. Machen Sie sich klar, dass dies ein normaler Teil des Berufslebens sein kann.
Akzeptieren Sie die Situation: Stehen Sie dazu, dass Ihre letzte Anstellung aus einem bestimmten Grund endete. Verbergen oder beschönigen Sie nichts, denn Unehrlichkeit wird im Vorstellungsgespräch schnell bemerkt.
Seien Sie proaktiv: Ergreifen Sie die Initiative. Warten Sie nicht, bis das Thema im Interview angesprochen wird. Erklären Sie kurz und sachlich, was passiert ist, und leiten Sie dann direkt zu Ihren zukünftigen Zielen über.
Fokussieren Sie sich auf die Zukunft: Die Kündigung gehört der Vergangenheit an. Was zählt, ist, was Sie daraus gelernt haben und wie Sie Ihre Fähigkeiten in Ihrer nächsten Position einsetzen wollen.
Ihre Herangehensweise sollte stets von drei Prinzipien geleitet sein:
Ehrlichkeit: Lügen Sie niemals über den Grund der Kündigung. Personalverantwortliche haben heute viele Möglichkeiten, Informationen zu überprüfen. Eine Lüge kann Ihre Glaubwürdigkeit unwiderruflich zerstören.
Klarheit: Verwenden Sie eine präzise und unkomplizierte Sprache. Vermeiden Sie lange, umständliche Erklärungen oder Rechtfertigungen. Kommen Sie zum Punkt und konzentrieren Sie sich auf die Fakten.
Kompetenz: Zeigen Sie, dass Sie die Situation professionell reflektiert haben. Erklären Sie, dass Sie Ihre Fähigkeiten und Leistungen weiterhin als wertvoll ansehen und dass Sie nun bereit für den nächsten Karriereschritt sind.
Die Art und Weise, wie Sie die Kündigung in Ihrem Lebenslauf und Anschreiben kommunizieren, entscheidet darüber, wie sie wahrgenommen wird.
Im Lebenslauf selbst geben Sie lediglich die chronologischen Fakten an. Es ist nicht der Ort für lange Erklärungen. Eine korrekte Darstellung sieht so aus:
Muster: IT-Manager Unternehmen XYZ, Berlin (08/2021 – 03/2024)
Hier folgen Ihre Aufgaben und Erfolge.
Die Zeitangabe signalisiert das Ende der Anstellung. Der Personalverantwortliche wird dies bemerken, aber die detaillierte Erklärung folgt im Anschreiben oder Gespräch.
Das Anschreiben ist der Ort, an dem Sie die Kündigung proaktiv und positiv ansprechen können. Hier haben Sie die Möglichkeit, die Kontrolle über die Erzählung zu übernehmen.
Musterformulierungen:
„Meine Anstellung bei meinem vorherigen Arbeitgeber endete aufgrund einer betriebsbedingten Kündigung im Rahmen einer firmenweiten Restrukturierung.“ (Dies ist die häufigste und am leichtesten zu erklärende Situation.)
„Nach [X Jahren] bei meinem letzten Arbeitgeber habe ich mich entschieden, eine neue berufliche Herausforderung zu suchen, die meinen aktuellen Zielen entspricht.“ (Diese Formulierung eignet sich, wenn die Kündigung auf einem gegenseitigen Einvernehmen basiert.)
„Obwohl meine letzte Anstellung unerwartet endete, habe ich diese Zeit genutzt, um meine Fähigkeiten im Bereich [Fähigkeit nennen] zu vertiefen und mich auf den nächsten Karriereschritt vorzubereiten.“ (Betont die persönliche Weiterentwicklung.)
Im persönlichen Gespräch sollten Sie Ihre Erklärung kurz, prägnant und überzeugend präsentieren. Reagieren Sie gelassen auf die Frage und vermeiden Sie es, Ihren ehemaligen Arbeitgeber schlecht zu reden.
Bleiben Sie professionell: Egal wie unzufrieden Sie waren, sprechen Sie respektvoll über Ihre frühere Anstellung und Ihren ehemaligen Chef.
Betonen Sie das Positive: Konzentrieren Sie sich auf das, was Sie aus dieser Erfahrung gelernt haben, und auf Ihre Motivation für die neue Stelle.
Verbinden Sie die Kündigung mit Ihrer neuen Motivation: Zeigen Sie, dass die Kündigung Sie dazu gebracht hat, in sich zu gehen und zu erkennen, dass diese neue Stelle genau das ist, was Sie jetzt suchen.
Eine Kündigung ist kein Hindernis für Ihre Karriere. Mit der richtigen Einstellung und einer klaren, ehrlichen Kommunikation können Sie diesen Umstand als Zeichen von Reife und Zukunftsorientierung darstellen. Nutzen Sie Ihre Erfahrung als Ihren größten Vorteil und zeigen Sie, dass Sie bereit sind, die nächste berufliche Herausforderung anzunehmen.
Wenn Sie diesen Leitfaden befolgen, werden Sie in der Lage sein, jede Frage zu Ihrer Kündigung souverän zu beantworten und Personalverantwortliche von Ihren Qualitäten zu überzeugen.