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So gelingt der Umstieg in die Tech-Branche


Die Tech-Branche boomt. Attraktive Gehälter, spannende Projekte und eine moderne Arbeitskultur locken immer mehr Menschen an. Doch für viele, die nicht aus einem klassischen Informatikstudium kommen, scheint der Weg in diese Welt undurchdringlich. Die Sorge, nicht „technisch“ genug oder zu alt zu sein, hält viele davon ab, den Sprung zu wagen. Doch die Realität ist eine andere: Tech-Unternehmen sind händeringend auf der Suche nach Talenten – und das schließt auch Quereinsteiger mit ihrer einzigartigen Perspektive und ihren wertvollen Fähigkeiten ein. Dieser Leitfaden nimmt Sie an die Hand und führt Sie in vier Schritten durch den erfolgreichen Umstieg in die Tech-Branche.


1. Die richtige Denkweise: Entdecken Sie Ihre Superkräfte

Der erste und wichtigste Schritt ist, Ihre Denkweise zu ändern. Vergessen Sie das Klischee vom einsamen Programmierer. Die Tech-Branche ist unglaublich vielfältig und benötigt Menschen mit den unterschiedlichsten Fähigkeiten. Ihre bisherige Karriere ist keine Last, sondern ein Schatz.

  • Übertragbare Soft Skills: Haben Sie in Ihrer alten Tätigkeit Projekte geleitet, Kunden betreut, Probleme analysiert oder im Team zusammengearbeitet? All das sind essenzielle Soft Skills, die in der Tech-Welt hoch geschätzt werden. Kommunikationsstärke, kritisches Denken und Empathie sind für einen Produktmanager, einen UX-Designer oder einen Scrum Master genauso wichtig wie technisches Fachwissen.

  • Neugier als Antrieb: In der Tech-Welt dreht sich alles um kontinuierliches Lernen. Technologien entwickeln sich rasant weiter. Ihre Fähigkeit, sich schnell in neue Themen einzuarbeiten und eine gesunde Neugier zu bewahren, ist wertvoller als jedes Startwissen. Betrachten Sie sich als lebenslangen Lernenden und sehen Sie Herausforderungen als Chance.

  • Vielfalt der Rollen: Die Tech-Branche ist nicht nur für Entwickler da. Überlegen Sie, welcher Karriereweg am besten zu Ihren Stärken passt. Es gibt eine breite Palette an Möglichkeiten, darunter:

    • Frontend-Entwickler: Erstellt die Benutzeroberfläche von Websites.

    • UX/UI-Designer: Entwirft Benutzeroberflächen, die intuitiv und ansprechend sind.

    • Data Analyst: Analysiert Daten, um Erkenntnisse zu gewinnen.

    • Scrum Master/Agile Coach: Hilft Teams, effektiver zusammenzuarbeiten.

    • Produktmanager: Definiert, was das Produkt sein soll und führt das Team zum Ziel.

    • Technical Writer: Erstellt technische Dokumentationen.


2. Die passenden Fähigkeiten: Was Sie lernen müssen

Sobald Sie eine klare Vorstellung von Ihrer Zielrolle haben, beginnt die Phase des gezielten Lernens. Dies ist der praktischste Teil Ihres Umstiegs. Es gibt zahlreiche Wege, sich die notwendigen Fähigkeiten anzueignen.

  • Bootcamps: Ein Bootcamp ist ein intensives, praxisorientiertes Ausbildungsprogramm. In wenigen Wochen oder Monaten erlernen Sie in Vollzeit die gefragtesten Fähigkeiten. Der Vorteil liegt in der schnellen und praxisnahen Wissensvermittlung, oft mit direkter Unterstützung bei der Jobsuche. Bootcamps sind ideal für alle, die schnell in den Beruf einsteigen möchten.

  • Online-Kurse und Plattformen: Für Quereinsteiger, die in ihrem eigenen Tempo lernen möchten, sind Plattformen wie Coursera, Udemy oder edX eine hervorragende Wahl. Hier finden Sie Kurse zu spezifischen Programmiersprachen (Python, JavaScript), Tools (Figma, Tableau) oder agilen Methoden. Der Nachteil ist die fehlende persönliche Betreuung, dafür sind die Kosten geringer.

  • Selbststudium: Die kostengünstigste Methode ist das Selbststudium. Nutzen Sie kostenlose Ressourcen wie YouTube-Tutorials, Online-Dokumentationen und interaktive Lernplattformen. Der Schlüssel zum Erfolg ist Disziplin und das Anwenden des Gelernten in eigenen Projekten.

Unabhängig von Ihrer Lernmethode, legen Sie den Fokus auf die Kernkompetenzen Ihrer angestrebten Rolle. Ein angehender Web-Entwickler sollte sich auf HTML, CSS und JavaScript konzentrieren. Ein UX-Designer auf User Research und Prototyping-Tools wie Figma. Ein Data Analyst sollte SQL und Python mit Bibliotheken wie Pandas beherrschen.


3. Das überzeugende Portfolio: Zeigen Sie, was Sie können

In der Tech-Branche zählt das, was Sie können, mehr als Ihre Ausbildung. Ein überzeugendes Portfolio ist Ihr wichtigster Bewerbungsunterlage. Es ist der Beweis, dass Sie das Gelernte in die Praxis umsetzen können.

  • Für Entwickler: Erstellen Sie kleine Projekte und veröffentlichen Sie sie auf GitHub. Zeigen Sie, dass Sie in der Lage sind, Code zu schreiben, Probleme zu lösen und mit Versionskontrolle umzugehen. Ein einfaches To-Do-Listen-Tool, eine Wetter-App oder ein persönlicher Blog sind gute Startprojekte. Dokumentieren Sie Ihren Code, damit andere ihn verstehen können.

  • Für Designer: Legen Sie eine Online-Galerie Ihrer Arbeiten auf Plattformen wie Behance oder einer eigenen Website an. Zeigen Sie hier Ihre Designprozesse, von der ersten Skizze bis zum fertigen Prototyp. Erklären Sie, warum Sie bestimmte Entscheidungen getroffen haben und wie Sie auf das Feedback von Nutzern reagiert haben.

  • Für Produktmanager und andere nicht-technische Rollen: Erstellen Sie Fallstudien. Beschreiben Sie Projekte aus Ihrer bisherigen Karriere und zeigen Sie, wie Sie ein Problem identifiziert, eine Lösung entwickelt und das Ergebnis gemessen haben. Ihr Fokus sollte auf dem Prozess und den Ergebnissen liegen.

Ihr Portfolio ist Ihre Geschichte. Es erzählt nicht nur, was Sie gelernt haben, sondern auch, warum Sie leidenschaftlich an dem arbeiten, was Sie tun. Es ist der Unterschied zwischen „Ich kann HTML“ und „Ich habe mit HTML, CSS und JavaScript eine interaktive Website gebaut, um ein Problem zu lösen.“


4. Die erfolgreiche Bewerbung: So landen Sie den Job

Sobald Sie Ihre Fähigkeiten und Ihr Portfolio aufgebaut haben, beginnt die letzte Phase: die Jobsuche. Auch hier gibt es einige Besonderheiten, die Sie beachten sollten.

  • Lebenslauf und Anschreiben anpassen: Erstellen Sie für jede Bewerbung eine maßgeschneiderte Version Ihres Lebenslaufs. Betonen Sie die Fähigkeiten und Erfahrungen, die für die jeweilige Stelle am relevantesten sind. Das Anschreiben ist Ihre Chance, die Geschichte Ihres Umstiegs zu erzählen. Erklären Sie, warum Sie den Wechsel wollen und wie Ihre bisherige Erfahrung Sie zu einem idealen Kandidaten macht.

  • Netzwerken: Nutzen Sie LinkedIn. Vernetzen Sie sich mit Recruitern und Mitarbeitern aus der Branche, folgen Sie Unternehmen und kommentieren Sie Beiträge. Besuchen Sie Meetups und Konferenzen – auch online – um neue Kontakte zu knüpfen und über die neuesten Trends informiert zu bleiben. Informelle Gespräche (sogenannte „Informational Interviews“) mit Branchenexperten können wertvolle Einblicke und sogar Jobchancen eröffnen.

  • Das Bewerbungsgespräch: Seien Sie auf zwei Arten von Fragen vorbereitet:

    • Technische Fragen: Bei technischen Rollen werden Sie möglicherweise nach Code-Beispielen oder Ihrem Problemlösungsprozess gefragt. Üben Sie das Lösen von algorithmischen Aufgaben (z. B. auf LeetCode) oder erklären Sie Ihre Projekte im Detail.

    • Verhaltensfragen: Hier geht es um Ihre Soft Skills. Antworten Sie mit der STAR-Methode (Situation, Task, Action, Result). Beispiel: Beschreiben Sie eine Situation aus Ihrem alten Job, in der Sie ein Problem gelöst haben, und zeigen Sie, wie Sie dabei die gefragten Fähigkeiten eingesetzt haben.


Der Weg geht weiter

Der Umstieg in die Tech-Branche ist eine Herausforderung, aber auch eine der lohnendsten Entscheidungen, die Sie treffen können. Er erfordert Mut, Disziplin und die Bereitschaft, kontinuierlich zu lernen. Doch mit der richtigen Denkweise, einem soliden Plan und einem überzeugenden Portfolio steht Ihnen die Tür zur Tech-Welt weit offen. Seien Sie bereit, neue Wege zu gehen, und Sie werden feststellen, dass der Umstieg nicht nur möglich, sondern auch eine der besten Entscheidungen Ihres Lebens ist.