Feedback ist eine der mächtigsten Werkzeuge für persönliches und berufliches Wachstum. Doch für viele fühlt es sich eher wie eine unwillkommene Kritik an. Das Feedbackgespräch ist oft mit Unbehagen verbunden, sowohl für den Gebenden als auch für den Empfangenden.
Dabei ist Feedback, wenn es richtig gegeben und angenommen wird, ein wertvolles Geschenk. Es ermöglicht Ihnen, Ihre Stärken zu erkennen und Schwächen in Entwicklungsbereiche umzuwandeln. Dieser Artikel ist Ihr Leitfaden, um die Kunst des Feedbacks zu meistern.
Gutes Feedback ist spezifisch, zeitnah und konstruktiv. Eine einfache Methode, um dies zu gewährleisten, ist die 4-A-Methode.
Anlass (Die konkrete Situation): Beginnen Sie damit, die Situation zu beschreiben, in der Sie etwas beobachtet haben. Vermeiden Sie vage Aussagen wie „Du machst das immer so…“. Sagen Sie stattdessen: „In der Präsentation am Montag ist mir aufgefallen, dass…“
Auswirkung (Die Wirkung beschreiben): Erklären Sie, welche Auswirkung das Verhalten auf Sie oder das Team hatte. Konzentrieren Sie sich auf Fakten, nicht auf Interpretationen. Sagen Sie: „…dadurch hatten die Kunden Schwierigkeiten, unserem Argument zu folgen.“
Aufforderung (Die klare Bitte formulieren): Sagen Sie klar und verständlich, was Sie sich für die Zukunft wünschen. Sagen Sie: „Ich würde mir wünschen, dass du bei komplexen Sachverhalten künftig mehr Zeit für Erklärungen einplanst.“
Anhören (Den anderen zu Wort kommen lassen): Geben Sie Ihrem Gegenüber die Gelegenheit, zu antworten. Ein Feedbackgespräch ist ein Dialog, kein Monolog.
Wichtige Regeln für Feedbackgeber:
Zeitnah: Geben Sie Feedback so schnell wie möglich, solange die Situation noch frisch ist.
Unter vier Augen: Kritik sollte immer persönlich und nicht vor dem Team geäußert werden.
Fokus auf das Verhalten: Kritisieren Sie niemals die Person selbst, sondern immer nur ein spezifisches Verhalten.
Das Annehmen von Feedback ist für viele die größere Herausforderung. Ein defensives Verhalten blockiert den Lernprozess.
Bleiben Sie ruhig: Atmen Sie tief durch. Versuchen Sie, die Kritik nicht als persönlichen Angriff zu sehen, sondern als Chance zur Weiterentwicklung.
Hören Sie aktiv zu: Unterbrechen Sie nicht und verteidigen Sie sich nicht sofort. Lassen Sie Ihr Gegenüber den Gedanken in Ruhe zu Ende führen. Nicken Sie oder machen Sie sich Notizen, um zu zeigen, dass Sie zuhören.
Stellen Sie Fragen: Wenn etwas unklar ist, fragen Sie nach. Fragen Sie zum Beispiel: „Kannst du mir ein konkretes Beispiel nennen?“ oder „Was hätte ich in dieser Situation anders machen können?“
Bedanken Sie sich: Bedanken Sie sich am Ende für das Feedback. Das ist ein Zeichen von Professionalität und Stärke. Sagen Sie: „Vielen Dank für deine Offenheit. Ich werde mir deine Anregungen zu Herzen nehmen.“
Die Fähigkeit, Feedback zu geben und anzunehmen, ist nur dann wirklich effektiv, wenn sie Teil der Unternehmenskultur ist.
Führungskräfte als Vorbilder: Manager, die regelmäßig Feedback geben und auch selbst offen dafür sind, prägen eine positive Kultur.
Feedback als Routine: Wenn Feedback nicht nur einmal im Jahr im Mitarbeitergespräch stattfindet, sondern als ständiger Austausch im Alltag gelebt wird, verliert es seine Bedrohlichkeit.
Feedback ist eine entscheidende Kompetenz, die Sie aktiv erlernen können. Indem Sie sich die richtigen Techniken aneignen und eine offene Haltung einnehmen, verwandeln Sie potenziell unangenehme Gespräche in wertvolle Momente des Wachstums. Es ist eine zweiseitige Straße, die Vertrauen aufbaut und Sie und Ihr Team auf eine höhere Ebene bringt.
Achten Sie bei Ihrer nächsten Jobsuche auf Unternehmen, die eine offene Feedback-Kultur pflegen. Häufig finden Sie Hinweise darauf in den Stellenanzeigen oder im Firmenprofil. Auf einer Plattform wie MyJobsi.de können Sie gezielt nach Arbeitgebern suchen, die eine positive und offene Unternehmenskultur in den Vordergrund stellen.