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Gehalt: Brutto vs. Netto – einfach erklärt


Herzlichen Glückwunsch! Sie haben eine neue Stelle gefunden, und in Ihrem Arbeitsvertrag steht ein attraktives Gehalt. Doch nach dem ersten Zahltag folgt oft die Ernüchterung: Auf dem Konto landet eine deutlich geringere Summe. Der Grund dafür ist der Unterschied zwischen Brutto- und Nettogehalt.

Dieser Artikel erklärt, was diese Begriffe bedeuten, welche Abzüge von Ihrem Lohn vorgenommen werden und warum das Verständnis dieser Zahlen für Ihre Karriere so wichtig ist.


1. Die Bausteine des Bruttogehalts

Das Bruttogehalt (oder Bruttolohn) ist der Gesamtbetrag, den Sie für Ihre Arbeit erhalten, bevor irgendwelche Abzüge vorgenommen werden. Dieser Betrag ist die Grundlage Ihrer Gehaltsverhandlung und steht in Ihrem Arbeitsvertrag. Dazu gehören:

  • Ihr monatliches Grundgehalt

  • Sonderzahlungen wie Urlaubs- oder Weihnachtsgeld

  • Prämien und Boni

Das Bruttogehalt ist das Einkommen, das Ihr Arbeitgeber Ihnen schuldet.


2. Der Weg von Brutto zu Netto: Die Lohnnebenkosten

Ihr Arbeitgeber ist gesetzlich verpflichtet, von Ihrem Bruttogehalt bestimmte Abgaben einzubehalten und direkt an den Staat und die Sozialversicherungen abzuführen. Was danach übrig bleibt, ist Ihr Nettogehalt – der Betrag, der auf Ihrem Konto landet.

Die Abzüge lassen sich in zwei Hauptkategorien unterteilen:

Staatliche Abzüge

  • Lohnsteuer: Dies ist eine Vorauszahlung auf Ihre jährliche Einkommensteuer. Die Höhe der Lohnsteuer hängt von Ihrem Einkommen und Ihrer Steuerklasse ab.

  • Solidaritätszuschlag ("Soli"): Dieser Zuschlag auf die Lohnsteuer entfällt für die meisten Gering- und Normalverdiener. Er wird nur noch bei höherem Einkommen erhoben.

  • Kirchensteuer: Wenn Sie Mitglied einer steuerberechtigten Religionsgemeinschaft sind, wird diese Steuer als Prozentsatz Ihrer Lohnsteuer abgezogen.

Sozialversicherungsbeiträge

Diese Abgaben finanzieren das deutsche Sozialsystem und werden in der Regel zu gleichen Teilen vom Arbeitnehmer und Arbeitgeber getragen.

  • Rentenversicherung: Sichert Ihre Altersvorsorge und leistet im Falle von Erwerbsminderung.

  • Arbeitslosenversicherung: Schützt Sie finanziell im Falle eines Jobverlusts.

  • Krankenversicherung: Finanziert Ihre Gesundheitsversorgung.

  • Pflegeversicherung: Sichert Sie im Alter oder bei Krankheit ab, wenn Sie auf Pflege angewiesen sind.

Wichtig: Es gibt für diese Beiträge eine Beitragsbemessungsgrenze. Das bedeutet, dass ab einem bestimmten Einkommen keine höheren Beiträge mehr anfallen.


3. Die strategische Bedeutung für Ihre Karriere

Das Verständnis dieses Prozesses ist entscheidend, um fundierte Entscheidungen zu treffen:

  • Gehaltsverhandlung: Verhandeln Sie immer auf Basis des Bruttogehalts. Wenn ein potenzieller Arbeitgeber Sie nach Ihren Gehaltsvorstellungen fragt, geben Sie stets eine Brutto-Jahresangabe an.

  • Vergleichbarkeit: Vergleichen Sie Gehaltsangebote immer brutto miteinander. Die persönlichen Abzüge (Steuerklasse, Kirchensteuer etc.) machen einen Netto-Vergleich unzuverlässig.

  • Online-Rechner: Nutzen Sie einen Brutto-Netto-Rechner online, um schnell zu sehen, wie sich Ihr potenzielles Bruttogehalt in Netto umrechnet. So können Sie verschiedene Angebote objektiv miteinander vergleichen.



Der Unterschied zwischen Brutto- und Nettogehalt mag auf den ersten Blick kompliziert erscheinen, ist aber leicht zu verstehen, sobald man die dahinterstehenden Abzüge kennt. Dieses Wissen ist nicht nur für die monatliche Abrechnung relevant, sondern ein wichtiges Werkzeug in der Gehaltsverhandlung.

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