Die Freude über ein neues Jobangebot ist groß, und oft neigt man dazu, den Arbeitsvertrag schnell zu unterschreiben, ohne das Kleingedruckte genau zu lesen. Doch Ihr Arbeitsvertrag ist mehr als nur eine Formalität. Er ist die rechtliche Grundlage Ihrer gesamten Anstellung und schützt Ihre Rechte als Arbeitnehmer.
Die Zeit und Mühe, die Sie investieren, um Ihren Vertrag vor der Unterschrift genau zu prüfen, sind eine Investition in Ihre berufliche Zukunft. Dieser Artikel zeigt Ihnen, auf welche Klauseln Sie besonders achten sollten.
Diese Klauseln bilden das Fundament Ihres Arbeitsverhältnisses und müssen klar verständlich sein.
Tätigkeit und Stellenbeschreibung: Prüfen Sie, ob Ihre Aufgaben und Verantwortlichkeiten im Vertrag klar beschrieben sind. Eine präzise Beschreibung verhindert, dass Ihnen später Aufgaben zugewiesen werden, die nicht Ihrem Kompetenzbereich entsprechen.
Gehalt und Sonderzahlungen: Das Bruttogehalt ist der offensichtlichste Punkt. Achten Sie aber auch auf Regelungen zu Weihnachtsgeld, Urlaubsgeld oder Boni. Wenn diese Zahlungen als freiwillige Leistungen des Arbeitgebers formuliert sind, haben Sie keinen rechtlichen Anspruch darauf.
Arbeitszeit und Überstunden: Wie viele Stunden pro Woche arbeiten Sie? Und wie werden Überstunden geregelt? Achten Sie auf Klauseln, die Überstunden mit dem Gehalt als „abgegolten“ bezeichnen. Solche Vereinbarungen können rechtlich fragwürdig sein, wenn sie nicht klar definieren, wie viele Überstunden damit abgedeckt sind.
Probezeit: Klären Sie die Länge der Probezeit, die maximal sechs Monate betragen darf. In dieser Zeit gilt in der Regel eine verkürzte Kündigungsfrist von zwei Wochen.
Diese Klauseln können langfristige Auswirkungen auf Ihre Karriere haben und sind oft im Detail versteckt.
Kündigungsfristen: Auch wenn es unromantisch klingt – die Kündigungsfristen sind essenziell. Prüfen Sie, ob die Fristen von den gesetzlichen Regelungen abweichen. Ein fairer Arbeitsvertrag wird entweder die gesetzliche Frist übernehmen oder für den Arbeitnehmer eine vorteilhaftere Regelung treffen.
Wettbewerbsverbot: Ein nachvertragliches Wettbewerbsverbot kann Ihre Möglichkeiten nach dem Ausscheiden aus dem Unternehmen einschränken. Prüfen Sie, ob ein solches Verbot enthalten ist und ob dafür eine Karenzentschädigung vorgesehen ist.
Urlaub: Der gesetzliche Mindesturlaub beträgt 20 Tage bei einer Fünftagewoche. Prüfen Sie, wie viele Urlaubstage Ihnen vertraglich zugesichert werden und ob es spezielle Regelungen für das laufende oder ein eventuell neues Kalenderjahr gibt.
Homeoffice / Mobiles Arbeiten: Wenn Sie sich Homeoffice wünschen, sollte dies im Arbeitsvertrag oder einer Zusatzvereinbarung klar geregelt sein.
Stellen Sie Fragen: Zögern Sie nicht, Fragen zu stellen, wenn Ihnen eine Klausel unklar ist. Ein guter Arbeitgeber wird Transparenz und eine offene Kommunikation schätzen.
Nehmen Sie den Vertrag mit: Bitten Sie darum, den Vertrag in Ruhe zu Hause durchlesen zu können, bevor Sie unterschreiben. Das gibt Ihnen die Möglichkeit, die Klauseln zu prüfen.
Holen Sie sich professionellen Rat: Bei komplexen Verträgen oder wenn Sie Zweifel haben, kann es sinnvoll sein, einen Fachanwalt für Arbeitsrecht oder Ihre Gewerkschaft zu Rate zu ziehen.
Ihr Arbeitsvertrag ist Ihre Absicherung. Er ist der Grundstein für ein faires und transparentes Arbeitsverhältnis. Das Wissen um die wichtigsten Klauseln gibt Ihnen nicht nur Sicherheit, sondern zeigt auch, dass Sie Ihre Rechte als Arbeitnehmer kennen.
Eine sorgfältige Prüfung des Vertrags ist ein Zeichen von Professionalität und der erste Schritt zu einem sicheren Arbeitsleben. Und die Suche nach einem Arbeitgeber, der transparente und faire Verträge anbietet, beginnt oft auf einer Plattform wie MyJobsi.de, wo Unternehmenskultur und Werte im Vordergrund stehen.